Eine reiche kulturelle Vergangenheit

Herrschaftliche Villen und mittelalterliche Burgen am Plattensee


  • Die Burg von Szigliget: Die erste Burg auf dieser Erhebung wurde im 13. Jahrhundert auf Befehl von König Béla IV. errichtet. Die einmalige Lage auf einem Insel hat die Festung uneinnehmbar gemacht, nicht einmal die Türken konnten sie erobern. Dennoch wurde die Burg zerstört, teils von einem Blitzschlag, teils vom Kaiser, der im Jahre 1702 alle ungarischen Festungen vernichten ließ. Heute ist Szigliget auch keine Insel mehr, aber trotzdem eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Umgebung.
  • Sternburg: Der Name kommt vom sternförmigen Grundriss dieser Burg, die ursprünglich im 19. Jahrhundert als Jagdschloss errichtet wurde. Heute ist sie ein Museum, das uns das Leben der Burgbesatzung näher bringt.
  • Die Burg von Csobánc: Nach dem verheerenden Tatarensturm wurde entlang des Plattensees eine Kette von Steinburgen errichtet. Auch später, zur Zeit der türkischen Angriffe, spielten diese Festungen eine große Rolle. Pál Kinizsi, der gefürchtete Heeresführer von König Matthias, ließ die Burg auf dem Csobánc Berg ausbauen. Die Besatzung verteidigte gemeinsam mit den zahlreichen anderen Festungen im Balaton-Oberland die Grenze zwischen dem Osmanischen und dem Habsburgischen Reich, welche nach dem Fall von Buda über ein Jahrhundert lang hier am Plattensee verlief.
  • Die Burg von Sümeg: Eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Befestigungsanlagen von Ungarn steht auf einer 87 Meter hohen Felserhebung. Das Gebiet bekamen die Bischöfe von Veszprém noch von König Stephan geschenkt. Als dann die Türken die Stadt eroberten, flüchteten die Veszprémer Bischöfe nach Sümeg und residierten dort fast ein Jahrhundert lang.
  • Die Burg von Kinizsi: Ein Geschenk von König Matthias an seinen erfolgreichen Heeresführer für seine Tapferkeit in den Türkenkämpfe. Der berüchtigte Kinizsi hat nicht viel Zeit in der Burg verbracht, sie wurde von seiner Frau bewohnt. Ihr Name war auch nicht ganz unbekannt - besondere Aufmerksamkeit erlangte sie durch ihre Ehen. Nach dem Tode von Kinizsi heiratete sie noch zweimal. Der erste Mann stürzte tödlich von seinem Pferd, den zweiten ließ sie schließlich selbst ermorden.
  • Schloss der Festetics Familie: Mit dem Bau beginnt die Geschichte der berühmten Familie im 18. Jahrhundert. Durch die zahlreichen Erweiterungen ist dieses Schloss heute eines der drei größten von ganz Ungarn. Im reich verzierten, barocken Gebäudekomplex befinden sich insgesamt 101 Räumlichkeiten, von denen 18 als Teil des Museums besichtigt werden können. Konzerte, Festspiele, eine ständige sowie diverse Wanderausstellungen ziehen über 200.000 Besucher im Jahr an.
  • Schloss in Szigliget: Seit 1952 dient das Schloss in Szigliget, ländlich und idyllisch gelegen, als Künstlerheim. Leider ist nur der Schlosspark zu besichtigen, aber ein Spaziergang unter den 200 - 250 Jahre alten Eiben, Eichen und Kastanienbäumen, ein kleiner Bach und das gesamte Arboretum sind auf jeden Fall ein Besuch wert.
  • Villa der Vaszary Familie: Eine der schönsten Villen in dem im 19. Jahrhundert so beliebten Kurort Balatonfüred. Kolos Vaszary lebte bis zu seinem Tode in dem als Ferienresidenz der Familie erbauten Haus. Und wer war dieser Kolos? Nicht weniger als der ehemalige Abt von Pannonhalma, der auch das zum Besitz des Klosters gehörende Stadtbad erneuern ließ. Die Villa wurde während der sowjetischen Besatzung stark zerstört und im Jahre 2010 komplett renoviert. Heute finden hier ständige und Wechselausstellungen hauptsächlich zum Thema Kunst statt.
  • Die Villa von Mór Jókai: Das Haus des ungarischen Schriftstellers strahlt eine unglaubliche Ruhe und Schönheit aus. Vor kurzem renoviert erwartet uns diese Villa mit ihrer Originaleinrichtung und Gegenständen, die uns zurück ins 19. Jahrhundert führen. Im "Reformzeitalter" von Ungarn kamen viele große Denker der damaligen Zeit zum Plattensee und verbrachten den Sommer in Balatonfüred. So auch Mór Jókai, der da er nicht schwimmen konnte, die Zeit im Garten oder in seinem Arbeitszimmer mit schreiben verbrachte.
  • Das Haus von Róza Szegedy: Dieses Haus ist ein schönes Beispiel barocker Volkskunst in Ungarn. Hier lebten Róza und ihr Mann Sándor Kisfaludy (ungarische Dichter) in glücklicher Ehe. Sie hatten sich in Badacsonytomaj bei der Weinlese kennengelernt und dort auch fünf Jahre später geheiratet. Seit 1953 ist im Haus ein literarisches Gedenkmuseum untergebracht, welches sich dem Leben und den Werken von Kisfaludy widmet.